Welcome back! – Zurück vom Inselleben

„Ich habe mich gerade so richtig angekommen gefühlt, habe auf der Arbeit immer mehr Aufgaben und Verantwortung bekommen, und jetzt müssen wir leider schon wieder abreisen…“, resümiert Jette nach dem vierwöchigen Auslandsaufenthalt auf Malta.

Wie ihr schon in unserem vorherigen Zwischenbericht erfahren habt, absolvierten auch wir zwei Medienkauffrauen, Jette und Vivian, im Oktober ein von Erasmus+ gefördertes Auslandspraktikum. Was wir anschließend von dem Inselleben auf Malta zu erzählen haben, erfahrt ihr hier.

Am 29. September 2019 ging die spannende Reise ins Ausland endlich los.  Wir starteten vom Berliner Flughafen aus direkt nach Malta zu unserem bevorstehenden Auslandspraktikum. Bereits dort lernten wir unsere fünf Mitbewohner für die zukünftigen Wochen kennen. Mit einer tollen Gruppe ging es dann  ab in den Flieger.

Auf Malta angekommen wurden wir von unserem Betreuer George herzlich am Flughafen empfangen. Erwartet hat uns eine große moderne 3-Zimmer-Wohnung im Herzen der Studentenstadt Msida. Das einmonatige WG-Leben mit so vielen unterschiedlichen Charakteren war sowohl Herausforderung als auch Vergnügen zugleich. Ausgestattet mit einem großen Fernseher, einer gemütlichen Couch und einem geräumigen Kühlschrank stand unseren gemeinsamen Abenden nichts mehr im Wege. Die zentrale Lage unseres Apartments in Msida ermöglichte uns eine flexible und schnelle Anreise zu anderen Städten der Mittelmeerinsel. Gemeinsam erlebten wir die Insel und das alltägliche Leben der Malteser.

Das maltesische Volk begegnete uns sehr offen und hilfsbereit. Dies galt auch für unsere Arbeitskollegen in der Rotunda von Mosta. Genaueres zu unseren Aufgaben dort erfahrt ihr in unserem vorherigen Bericht. Während der Zeiten in denen weniger los war, konnten wir uns mit den Kollegen in der Rotunda genauer austauschen. Da wir persönlich keine Lust auf touristenüberladene Sehenswürdigkeiten hatten, haben wir unsere Kollegen im Praktikumsunternehmen nach Geheimtipps gefragt. Dadurch erfuhren wir von Orten und versteckten Ecken, die uns die Kollegen bei der Erkundung der Insel in unserer freien Zeit ans Herz legten. Darunter waren zum Beispiel ein traditionelles maltesisches Restaurant, das gerade mal fünf Minuten Fußweg von unserem Arbeitsplatz entfernt war oder Events, wie die Notte Bianca in Valletta, das Birgufest in Vittoriosa/Birgu oder das Chocolate Festival in Hamrun, welche auf Malta übrigens kostenlos zu besuchen sind.

Vivian Pasebani
Ich war während meines Praktikums im Souvenirshops der Rotunda eingesetzt, in denen ich von Beginn an mitarbeiten durfte und meine Englischkenntnisse somit direkt auffrischen und verbessern konnte. Besonders schön fand ich, dass ich meine Sprachkenntnisse nicht nur während Verkaufsgesprächen mit Besuchern ausbauen konnte, sondern auch während Gesprächen mit den Mitarbeitern der Rotunda von Mosta. Diese waren immer sehr rücksichtsvoll und haben während meiner Anwesenheit im Shop größtenteils Englisch gesprochen, sodass ich immer an Gesprächen teilnehmen konnte. Mit der Zeit wurde ich immer vertrauter mit der englischen Sprache und durfte daher schon bald kleine Touren mit Besuchern durchführen und ihnen geschichtliche Aspekte zu der Sehenswürdigkeit erklären. Dabei begegnete ich vielerlei unterschiedlichen Charakteren und Geschichten, welche die Besucher mit mir teilten. Neben dem Verkauf war ich ebenfalls eigenständig für die Provisionsberechnungen der internen und externen Tourguides zuständig, wie auch für die ankommenden Lieferungen der Weihnachtsartikel, welche es zu registrieren galt. Dadurch, dass mich meine maltesischen Arbeitskollegen kontinuierlich eigenständig arbeiten ließen, habe ich mich sehr aufgenommen und gleichzeitig auch gefordert gefühlt. Zudem habe ich die Mischung aus Verkaufsgesprächen und kaufmännischen Aspekten als äußerst ergänzend zu meiner Ausbildung hier in Deutschland empfunden. Ich würde ein Auslandspraktikum auf jeden Fall immer wieder machen und habe es als totale Bereicherung empfunden!

Jette Krüger
Ich startete mein Auslandspraktikum an der Rezeption des Doms. Dort übernahm ich unter anderem das Ticketing, die Beratung der Besucher und konnte sogar Rundgänge durch die Basilika betreuen. Zu meinen Aufgaben dort gehörte unter anderem auch das Erklären der unterschiedlichen Ticketpreise und Kombipakete. Durch ein Tablet hatte ich die Möglichkeit auch Personen, die der englischen Sprache nicht so mächtig waren, unsere Preise mit Erklärung in deren Muttersprache und anschaulichen Bildern zu visualisieren. Da ich hier Kontakt mit den verschiedensten Akzenten und Dialekten hatte, wurden meine Englischkenntnisse gefordert. Ich hatte darüber hinaus aber auch die Chance, viele neue Kontakte zu knüpfen und auch noch das ein oder andere maltesische Wort aufzuschnappen. Natürlich gab es auch Situationen, in denen andere Kompetenzen gefordert wurden. In der Tourismusbranche ist es außerdem relativ einfach, die eigene Stressresistenz zu prüfen. In der Rotunda konnte man davon ausgehen, dass vor allem an Tagen wie Dienstag und Mittwoch, viele Reisebusse und individuell Reisende eintreffen. Auch Anpassungsfähigkeit bei linguistischen Verständigungsproblemen war gefragt. Eventuell konnte man hier sogar neue Wörter in anderen Sprachen als Englisch erlernen und ist ohne große Schwierigkeiten vorangekommen. Ebenso galt die Provisionsberechnung für lokale Tourguides nach dem Ticketverkauf an deren Gruppenmitglieder zu meinen Aufgaben. Am Ende jeden Tages musste ich außerdem meine Kasse abschließen und mit Quittungen und Belegen abgleichen.

„Insgesamt würde ich das Auslandspraktikum als einmalige Erfahrung beurteilen, geprägt durch Abwechslung, ganz viel Herzlichkeit und einem guten Mix aus Arbeit und Spaß.“, so Vivian.

Unser Fazit: Insofern es möglich ist, würden wir jedem ans Herz legen ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Man fördert nicht nur seine Sprachkenntnisse und erweitert seinen Wortschatz in einer bestimmten Sprache, man verbessert auch bestimmte fachübergreifende Kompetenzen, wie etwa den Teamgeist, Empathie und Kommunikation oder auch seine Kreativität und Selbstsicherheit.

Und seien wir mal ehrlich: Was spricht schon dagegen für einen Monat im Ausland zu arbeiten?

Außerdem: Wir haben auch ab und an  in anderen Wohnungen, Cafés usw. etwas Bekanntes gesehen. Unsere Verwandten: Die Yellow Pages – also ein Stück Gelbe Seiten im Ausland 😉