5 DINGE, DIE ICH VOR MEINER BEWERBUNG GERNE GEWUSST HÄTTE

Viele kennen es. Die Schulzeit neigt sich dem Ende zu oder das Studium ist nicht so, wie man es sich erhofft hatte. Gleichzeitig stellt sich dann die Frage: Was möchte ich aus meinem Leben machen und wie schaffe ich den beruflichen Einstieg? Eine Ausbildung ist der optimale Weg diesen Schritt zu gehen. Aber wie schreibe ich die optimale Bewerbung oder was ziehe ich im Falle eines Bewerbungsgesprächs an? Fragen über Fragen! Ich, Ignazio Cammalleri, werde auf einige mögliche Fragen eingehen und euch im Folgenden ein bisschen Beistand leisten, ich habe diesen Prozess nämlich hinter mir und kann ein paar meiner Erfahrungen schildern.

Wie muss meine Bewerbung aussehen?

In meiner Schulzeit habe ich für kurze Zeit gelernt Bewerbungen zu schreiben, aber als es dann ernst wurde, hatte ich Bedenken. Ist das was ich in der Schule gelernt habe noch zeitgemäß? Gibt es mittlerweile schon längst andere Vorgaben? Muss ich an jeder Seite meiner Bewerbung 3cm Abstand lassen? Mein Lehrer sagte mir immer „Wenn du nicht an jeder Seite 3 cm Abstand lässt, wird deine Bewerbung sofort im Müll landen.“ Ich, mittlerweile Leiter des Bewerbungsteams in meinem Ausbildungsunternehmen, kann diese Aussage nicht bestätigen. Natürlich ist die Form einer Bewerbung wichtig, aber der Inhalt zählt! Den meisten Ausbildern ist es wichtig zu erfahren, warum genau ihr bei diesem Unternehmen arbeiten wollt. Schreibt z.B. sowas wie: „Ich habe mich dazu entschieden mich bei Ihnen zu bewerben, da ich die Vielfalt der Medienwelt kennenlernen möchte und Ihr Betrieb mir diese Welt am besten nahe bringen kann…“. Aber so wie viele andere habe ich mich auch mit der Form meiner Bewerbung verrückt gemacht.

Habe ich ohne Zertifikate überhaupt eine Chance?

Das nächste Thema, das mich intensiv beschäftigt hat, sind Zertifikate. Ja, wir leben in Deutschland – Ja, Zertifikate sind das A und O. Aber macht es Sinn ein Zertifikat eines Schülerpraktikums in der Grundschule von 2009 im Jahr 2019 vorzulegen? Vielleicht ja, aber Extrapunkte kann man sich dadurch nicht erhoffen. Für eine Lehrerstelle vielleicht ganz hilfreich, aber in der Medienbranche nicht wirklich. Natürlich kann man die Zertifikate in seinen Lebenslauf packen und grundsätzlich alles mitschicken, was man hat, jedoch werden alte Zertifikate und Praktikumszeugnisse meist nicht gewertet. Im Optimalfall habt ihr aktuelle Zertifikate, die ihr vor ein oder zwei Jahren erworben habt. Diese kommen immer sehr gut an. 

Was ziehe ich beim Gespräch an?

Hat man erstmal seine Bewerbung abgeschickt kommt das Warten. Im besten Fall dauert es aber nicht lange und ihr hört die Worte „Wir wollen Sie zu einem Bewerbungsgespräch einladen.“ Ihr bejaht die Einladung und seid voller Euphorie, aber kurz davor denkt ihr euch: „Mist, was ziehe ich an? Muss ich ganz klassisch in schwarz und ganz schick dort hingehen?“. Eine eindeutige Antwort gibt es leider nicht: Es kommt immer darauf an, wo ihr euch bewerbt. Bei einer Agentur oder einem Verlag könnt ihr eher davon ausgehen, dass sportlich legere Kleidung akzeptiert wird. Etwas lässiger könnt ihr es auch bei Handwerksberufen angehen lassen. Falls ihr euch aber z.B. bei einer Bank bewerbt, solltet ihr darauf achten, doch etwas eleganter zum Gespräch zu gehen, mindestens mit einem Blazer. Falls ihr euch  trotzdem unsicher bei einer Branche seid, greift einfach zum Blazer, mit dem kann man nichts falsch machen.

Sind meine Tattoos und Piercings ein Bewerbungskiller?

Wenn ihr jetzt noch Tattoos und / oder Piercings habt, kriegt ihr wahrscheinlich noch mehr Panik. Ihr fragt euch, ob euch der individuelle Körperschmuck vielleicht direkt im Bewerbungsprozess eliminiert oder schlecht dastehen lässt? Muss man im Hochsommer total eingemummt schwitzen, weil man sein Tattoo nicht zeigen darf? Muss man mit Löchern im Gesicht dasitzen, weil Piercings nicht gerne gesehen sind? Ich sage nein. Bei einigen Berufen ist das sinnvoll aber ich rate euch generell das zu tragen, worin ihr euch am wohlsten fühlt. Für ein Gespräch bei einer Bank solltet ihr aber vielleicht auf Piercings verzichten und eure Tattoos verdecken. Da diese Branche noch sehr strikt ist und sehr viel Kundenkontakt besteht, könnte das eure Chancen beim Gespräch senken. Vielleicht wird sich das noch im Laufe der Jahre ändern. Was ihr auf jeden Fall machen könnt, ist beim Gespräch einfach mal fragen, wie der Betrieb so zu dem Thema steht. Generell braucht ihr euch nicht für eure Piercings und Tattoos zu schämen, früher oder später wird sie sowieso jeder sehen. Wir leben mittlerweile in einer Zeit, in der Körperkunst akzeptiert und nicht mehr komplett abgelehnt wird. Wenn man erstmal im Arbeitsleben angekommen ist, merkt man, wie viele Leute doch tätowiert sind, also – keine Panik. 

Wie verkaufe ich mich im Bewerbungsgespräch?

Schließlich stellt sich die alles entscheidende Frage: Was sage ich im Bewerbungsgespräch? Das ist der Punkt, an dem viele Bewerber scheitern. Viele Bewerber rattern einfach auswendiggelerntes Wissen herunter. Ich kann euch definitiv sagen – das kommt absolut nicht gut an! Natürlich sollte man wissen, was die Firma macht oder wofür sie steht, aber die Firmenphilosophie kennen die Mitarbeiter der Firma selbst, sie brauchen sie nicht noch einmal zu hören. Viel wichtiger ist es mit eurer Persönlichkeit zu punkten. Offenheit und guter Umgang mit Fragen ist sehr wichtig! Wenn man etwas nicht beantworten kann, ist es überhaupt nicht schlimm. Fragen könnt ihr auch geschickt wieder zurückstellen. Sagt sowas wie: „Das ist eine sehr gute Frage, was halten sie denn selbst davon?“ Das zeigt, dass ihr euch nicht aus der Ruhe bringen lasst und gibt dem Ganzen auch noch eine aufgelockerte Atmosphäre. So bleibt ihr auf jedem Fall im Gedächtnis. Sagt aber auf keinen Fall sowas wie: „Oh, das weiß ich überhaupt nicht.“ Das Gespräch nimmt dabei eine komische Wendung und der Redefluss wird unterbrochen. Nicht eure Intelligenz entscheidet letztendlich, sondern eure Persönlichkeit! Wenn ihr euch beim Gespräch von eurer besten Seite zeigt und euch nicht verstellt, habt ihr sehr gute Chancen, einen guten und bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Ich persönlich habe auch Patzer in mein Gespräch reingehauen, aber letztendlich wurde ich trotzdem eingestellt, weil ich versucht habe mich nicht zu verstellen.

Dein Erfolgsrezept: Sei du selbst!

Im Endeffekt kann ich euch allen nur ans Herz legen, euch während der Bewerbungsphase nicht zu verstellen oder euch zu viel Druck zu machen. Es gibt schönere Dinge im Leben als Stress. Deswegen bleibt ganz entspannt. Für Tipps und Tricks bei eurer Bewerbung könnt ihr gerne auf unserer Seite vorbeischauen und euch auf unseren Social Media Kanälen austoben. Mit einer gesunden Dosis Entspannung und Professionalität kommt auch der Erfolg. Denkt immer daran –  der erste Eindruck zählt und ganz wichtig – Trag was du liebst!

Autor: Ignazio Cammalleri